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Debian Buster und Ubuntu Focal Fossa 20.04

Wie angekündigt Von der Vielfalt oder Qual der Wahl  ist hier nun die Fortsetzung. Auf einem meiner Systeme hatte ich ein Ubuntu 16.04 auf Debian Bullseye migriert. Insofern ist Debian für mich durchaus eine Option.  Was nun Ubuntu betrifft, nutze ich das seit Dapper Drake. Ich bevorzugte dabie die LTS-Versionen und bin damit jahrelang  gut gefahren. Ubuntu war stabil, lief einbahnfrei und eine Migration der Maschine von einem Ubuntu LTS zur nächsten verlief bis auf Kleinigkeiten eigentlich immer problemlos. Selbst den Weg zur Unity bin ich mitgegangen und hatte mich ein wenig mit den Lenses zu kämpfen. Letztlich habe ich mich auch damit abgefunden, dass Ubuntu nach Hause telefoniert bei jedem Start der Maschine und war machmal zu faul, das zu beseitigen.

Es ist nicht so, dass mit die Schwächen von Ubuntu nicht bewusst waren, aber ein gewisse Bequemlichkeit und das System lässt sich ja einbahnfrei benutzen, ist halt auch dabei. Debian läuft auf der anderen Maschine problemlos und einbahnfrei, so war das eine Überlegung wert. Buster hat mich aber mit einem Kernelcrash beglückt:

das kommt in einer Testphase irgendwie nicht gut und hinterlässt ein ungutes Gefühl. Jetzt verwende ich ausserdem ecryptfs-utils und das ist in Buster kein Standardpaket. Irgendwie habe ich keine Lust die verschlüsselten Verzeichnisse umzuziehen. Käme eigentlich dann nur Debian sid in Frage, aber genau das will ich auf meiner Alltagsmaschine nicht. Ich will was das sich „Stable“ nennt und regelmässig Sicherheitsupdates bekommt. Damit ist jetzt Debian Buster erstmal raus, nicht weil es schlecht wäre, sondern weil es so nicht meinen Anforderungen genügt.

In der Bequemlichkeit könnte ich natürlich bei Ubuntu bleiben und einfach auf Focal Fossa upgraden. Tatsächlich schreibe ich hier ja gerade unter Ubuntu 20.04 und offensichtlich lässt sich ja einbahnfrei damit arbeiten. Es gibt aber so ein paar Dinge, die mich stören.

Es betrifft zwar nicht diese Maschine, aber 32bit ist bei Focal Fossa raus. Ich bevorzuge auf den verschiedenen Maschinen den gleichen Versionsstand. Das hat einfach damit zu tun, dass der Wartungsaufwand pro Maschine einfach geringer ist. Wenn ich es erstmal auf der einen Maschine getestet habe und die Migration von der einen Version auf eine andere geklappt hat, dann sind eventuell auftretende Probleme auf allen Maschinen eigentlich gleich. Einmal die Migration durchgezogen und bei den anderen Maschinen, kennt man mögliche Stolpersteine schon und begeht den Fehler nicht noch einmal. Spätestens bei der fünften Maschine habe ich dass dann sogar geskriptet und der Zeitaufwand ist minimalst. So läuft auch dieser Webserver hier auf Ubuntu 18.04. Gleiche Software auf allen Maschinen hat seine Vorteile. Konfigurationen können einfach einmal entwickelt auf allen Maschinen verwendet werden. Die Postfixkonfiguration auf dem Webserver kann ich dann locker auch auf dem Desktop testen.

Aber snap auf dem Webserver hier? – Nein! –  Das will ich nicht! Richtig abschalten lässt sich snap nicht, denn das Beispiel mit chromium-browser hat mir gezeigt, dass die Distribution mit mit dem apt install chromium-browser anlügt und eine Transitionalpaket installiert, das einfach auf snap zeigt. Ich weiss dabei nicht bei wie vielen Paketen das Ubuntu noch macht. Das ist mir suspekt.  Ich will wissen, was ein Befehl macht und nicht auf snap zwangsmigriert werden. Es gibt Kontexte, da halte ich snap durchaus für sinnvoll, aber ich will mir das nicht vorschreiben lassen, wann ich snap einsetze und wann nicht.

Die Migration von init auf systemd stört mich schon länger. Hierbei halte ich es auch für unverantwortlich, dass eine Kompilation und Installation von systemd in einer anderen Version als der von der Distribution dir das gesamte System zerschiessen kann. Wenn udev nicht mehr funktioniert, dann funktionieren auch alle Geräte nicht mehr. Das System gerät in einen inkonsistenten Zustand.  Systemd und udev sind hier zwangsverbunden. Devuan löst das indem es eudev verwendet. 

Ich weiß, dass sehr sehr viele auf systemd in der Zwischenzeit schwören. Im Prinzip nutzen das alle großen Distributionen. Es ist also kein Fehler von Ubuntu Focal Fossa alleine, sondern das wird mir auch bei RedHat (Fedora), SuSE (OpenSuSE), Mint, Debian und sonstwas begegnen. Aber das erst mal zu den beiden ersten getesteten Distributionen, gegen die von der Qualität nichts generell zu sagen ist. Linux ist an sich ein tolles Betriebssystem auch in diesen beiden Geschmacksvarianten, aber konkret sind die beiden Varianten erstmal für mich raus.

To be continued…