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Von der Vielfalt oder Qual der Wahl

Linux ist nicht Linux ist nicht gleich Linux und schon gar nicht nur Ubuntu. Es ist mir häufig genug passiert, dass schon ein simpler Wlanstick beworben wurde, dass er Linuxunterstützung hätte. Hinterher stellte sich heraus, dass der Chip in Version 7 des Wlansticks, der in Version 1 noch vollkommen linuxkernelkompatibel war, von Larry Finger gar nicht gepflegt wird, sondern nur die Version 1 und dass der mitgelieferte Treiber für genau eine Ubuntuversion funktionierte. Der USBwlanstick, dessen Herstellernamen ich vergessen habe, habe ich dann zurückgegeben und mir einen 40 Euro billigeren genommen, der Raspberry Pi unterstützte. Kernel ist Kernel und siehe da der funktionierte dann auch mit dem neuesten Ubuntu aber eben nicht nur, sondern wohl mit allen Viererkernel und Fünferkernel.

Die Behauptung, dass etwas auch unter Linux bei der Hardware funktioniert, sollte nur jenen Herstellern gestattet sein, die es geschafft haben mit ihrem Treiber im Linux Maintree zu landen und dessen Treiberquelltext vollkommen veröffentlicht ist. Dann allerdings geht die Post ab, denn dann funktioniert das mit so vielen Linuxvarianten und Derivaten über Jahrzehnte. Mein AsusEEE-Netbook funktioniert noch heute bis zu Ubuntu 18.04 und das ist jetzt über 10 Jahre. Die erste Hardware kam mit  Linux raus – leider habe ich ein Windows-AsusEEE, von der Hardware her fast identisch allerdings mit 1 GB weniger Arbeitsspeicher. Windows wurde es damals, weil die blöde Steuersoftware der GmbHs nur Windows konnte und ich die Bilanz halt in Windows erstellte. Die GmbHs sind in der Zwischenzeit liquidiert und ich muss mir den staatlich verordneten Windowszwang nicht mehr geben. Der Windowszwang entsteht hierbei lediglich über die revisionssichere Zertifizierung, es ist nicht so, dass Linux die ganzen Kontenrahmen usf. nicht könnte, aber ist das alles halt vom Staat nicht offiziell zertifiziert.

Zurück zur Überschrift und der Vielfalt und der Qual das richtige Linux zu wählen. Wenn ich also die Grundentscheidung getroffen habe, Linux zu verwenden, dann lande ich zumindest in der Gewohnheit bei irgendwas ohne echten Vergleich. Denn die Auswahl ist unendlich so scheint es. Oder nein, mein Entscheidungsprozess ist nicht nur Gewohnheit. Das beginnt eigentlich schon Anfang der 90er Jahre. Mein Compaq Presario mit 10 Megabyte Arbeitsspeicher und einem i386 bekam ein Slackware, den Rechner hatte ich ziemlich lange, bis ich ihn dann doch wegwarf. Wiederverkaufen konnte ich ihn nicht, weil die Mehrheit der Menschen glaubte, dass ein DOS-Rechner entweder 8 oder 12 Megabyte haben müsste und bei 10 Megabyte doch etwas faul sein müsste. Faul war daran gar nichts er hatte nur nicht die üblichen Speicherslots sondern eine riesige Speicherkarte über die ganze Länge des Rechners verbaut.

Bevor ich Linux entdeckte hatte ich einen Atari 1024 ST mit GemDOS, war ein feines Stück. Windows kannte ich nur vom Hörensagen und als ich das erste Mal ein Windows 3.1 erblickte bekam ich mehr oder weniger einen Lachanfall. Was da geboten wurde kannte mein Atari schon in den 1980ern. Windows war noch nie State of the Art. OS/2 war das bessere Windows konnte auch gut mit Windowsprogrammen umgehen, aber OS/2 lebte nicht lange.

Ab den Anfang der 90er Jahre fuhr ich aber dann DOS/Linux bzw später Windows/Linux im Dualboot gleichzeitig. Mein letztes Windows war ein Windows 7 – seitdem fasse ich Windows nur noch gegen viel viel Geld an – freiwillig eigentlich gar nicht. Was nichts daran ändert, dass ich hier und da noch Windowssupport mache, weil ich mich ja in IT auskenne. Aber Windows fasse ich nur noch gegen Geld an. Ab Windows 10 sind die Dinger nicht mehr ruhig zu stellen und ein Datenschleudergau meines Erachtens, der kriminell ist. Ursprung diese Artikels ist, das ich mir mein Ubuntu 18.04 geschrottet habe, weil ich systemd von den Quelltexten kompiliert habe und damit udev unbrauchbar machte. Deswegen habe ich mir Backups eingespielt und da kam auch die Windows 7 Partition wieder auf den Rechner. Die Partition habe ich seit 2014 nicht mehr angefasst, wanderte aber mit den Backups immer schön brav mit. Dann schaute ich mich mal um, was da so alles rumliegt. Irgendwie hat es mich gerissen, was /Windows/CSC/ so alles speichert.

In dem Ordner, den ich mir auf der Partition anschaute, waren Daten gespeichert, von denen ich gar nicht wusste das ich sie habe. In einem Unterordner namespace befanden sich unter dem Schema Rechnername von jedem verbundenen Windowsrechner von denen der Laptop mal einen Share gesehen hat im Prinzip Komplettkopien des Shares. Unter Windows selbst sieht man den Ordner normalerweise nicht. Vorteil dieser lokalen Kopien dieser fremden Rechnershares ist natürlich, dass Windows damit schneller arbeitet, weil es sich nicht jedes Mal die Dateien aus dem Netz holen muss. Der datenschutztechnische Nachteil ist, dieses Windows zieht sich viel zu viele Daten. So hatte ich alle Mitgliederdaten der Piratenpartei Oberbayern aus dem Jahr 2012 dort rumliegen und wusste es nicht mal. Ich war damals Generalsekretär der Piraten Oberbayern und habe eigentlich nur mal eine Datei von meinem PC auf den Windowspiratenpc in der Landesgeschäftsstelle kopiert. Das Windows sich bei dieser Gelegenheit gleich eine Kopie des Shares von der Geschäftsstelle zieht, wer ahnt denn sowas.

Nein Datenschutztechnisch ist Windows eine Katastrophe und hier habe ich keine Qual der Wahl, das Zeug kommt mir erst Recht nicht mehr ins Haus.




 

Derzeit habe ich den Artikel hier auf einer LiveCD mit Linux Ubuntu 20.04 begonnen. Nachdem ich jetzt dargestellt habe, warum Windows definitiv nicht in Frage kommt, mal kurz, warum das Ubuntu weg muss. Ubuntu kam irgendwann 2006 bei mir daher. Es war das Neue auf dem Linuxparkett und man hörte viel Gutes.  Ubuntu basierte auf Debian und Debian war mir bekannt. Ich allerdings war kein Fan vom Debianpackagemanagement. Ich beherrscht RPMs. Wie man so ein DEB baut, war mir suspekt und zu kompliziert. Deswegen war ich gegenüber Wartdog, Hedgehog oder Badger skeptisch. Ähnlich wie ich mir jetzt mein Ubuntu 18.04 zerschossen hatte ich mir mein SuSE mit einem Update zerschossen bzw. von dem NeunerRelease auf das Zehner lief alles nicht. Schaue ich heute bei Wikipedia stelle ich gerade fest, dass waren sowieso die letzten SuSE Linux – danach wurde es OpenSuSE. Auch damals war ich auf der Suche nach einer neuen Distribution. Da SuSE sich nicht mehr gut anfühlte landete ich zunächst bei Gentoo. Da hatte Gentoo noch Jahreszahlen in den Releases. Eigentlich war das System gar nicht so schlecht, aber der Zeitaufwand der Kompilation bei schwachbrüstigen Rechnern war auch nicht ohne. Obwohl es mir zwar irgendwie gefiel, war es doch nicht wirklich meins. Nach dem RPMs aber mit Gentoo eh gestorben waren, warum nicht dann nicht doch ein DEB-Distri probieren.

Ubuntu mit Dapper Drake überraschte dann und so blieb ich bei Ubuntu hängen. Meine Frau migrierte ich zu Kubuntu von Windows weg. Das klappte hervorragend. OpenOffice/LibreOffice war so gut gediegen, dass meine Frau problemlos vom damaligen Microsoft Office umsteigen konnte. Heutzutage kommt sie mit Windows nicht mehr zurecht, wenn sie es in der Arbeit verwenden muss. Sie ist Kubuntu gewöhnt. 

Mit dem jetzigen Kubuntu 18.04 kommt meine Frau noch besstens zurecht. Mein Sohn nutzt das selbe System auf einem eigenen Rechner oder wenn die Rechenleistung des AsusEEE zu schwach ist auch mal auf dem Rechner meiner Frau. Aber da kommen wir schon zu dem Punkt, dass ein Update auf 20.04 beim AsusEEE nicht geht, das ist ein 32bitter und der wird von Ubuntu in 20.04 nicht mehr unterstützt.

Und dann hat Ubuntu mit 20.04 eine Seuche, die nennt sich snap. Ein apt install chromium-browser führt nicht dazu, dass chromium als deb installiert wird, nein der Benutzer bekommt ein Snappaket untergejubelt, dass sich beim Start dann so verhält:

mkdir: cannot create directory ‚/home/ubuntu/snap/chromium/1143/.config‘: Permission denied
mkdir: cannot create directory ‚/home/ubuntu/snap/chromium/1143/.local‘: Permission denied
mkdir: cannot create directory ‚/home/ubuntu/snap/chromium/common/.cache‘: Permission denied
mkdir: cannot create directory ‚/run/user/0‘: Permission denied
/snap/chromium/1143/bin/desktop-launch: line 270: /home/ubuntu/snap/chromium/1143/.config/user-dirs.dirs: No such file or directory
/snap/chromium/1143/bin/desktop-launch: line 271: /home/ubuntu/snap/chromium/1143/.config/user-dirs.dirs.md5sum: No such file or directory
cp: cannot create regular file ‚/home/ubuntu/snap/chromium/1143/.config‘: Permission denied
/snap/chromium/1143/bin/desktop-launch: line 276: /home/ubuntu/snap/chromium/1143/.config/user-dirs.locale.md5sum: No such file or directory
Can’t create dir /home/ubuntu/snap/chromium/1143/Schreibtisch
Can’t create dir /home/ubuntu/snap/chromium/1143/Downloads
Can’t create dir /home/ubuntu/snap/chromium/1143/Vorlagen
Can’t create dir /home/ubuntu/snap/chromium/1143/Öffentlich
Can’t create dir /home/ubuntu/snap/chromium/1143/Dokumente
Can’t create dir /home/ubuntu/snap/chromium/1143/Musik
Can’t create dir /home/ubuntu/snap/chromium/1143/Bilder
Can’t create dir /home/ubuntu/snap/chromium/1143/Videos
realpath: “: No such file or directory
realpath: “: No such file or directory
realpath: “: No such file or directory
realpath: “: No such file or directory
realpath: “: No such file or directory
realpath: “: No such file or directory
realpath: “: No such file or directory
realpath: “: No such file or directory
mkdir: cannot create directory ‘/home/ubuntu/snap/chromium/1143/.config’: Permission denied
/snap/chromium/1143/bin/desktop-launch: line 410: /home/ubuntu/snap/chromium/1143/.config/fontconfig/fonts.conf: No such file or directory
ln: failed to create symbolic link ‚/home/ubuntu/snap/chromium/1143/.local/share‘: No such file or directory
ln: failed to create symbolic link ‚/home/ubuntu/snap/chromium/1143/.themes‘: Permission denied
mkdir: cannot create directory ‘/home/ubuntu/snap/chromium/1143/.config’: Permission denied
mkdir: cannot create directory ‘/home/ubuntu/snap/chromium/common/.cache’: Permission denied
ln: failed to create symbolic link ‚/home/ubuntu/snap/chromium/1143/.config/dconf‘: No such file or directory
mkdir: cannot create directory ‘/home/ubuntu/snap/chromium/1143/.local’: Permission denied
ln: target ‚/home/ubuntu/snap/chromium/common/.cache/gio-modules‘ is not a directory
/snap/chromium/1143/bin/desktop-launch: line 504: /home/ubuntu/snap/chromium/common/.cache/gdk-pixbuf-loaders.cache: No such file or directory
Unable to open directory /home/ubuntu/snap/chromium/common/.cache/gio-modules: Error opening directory “/home/ubuntu/snap/chromium/common/.cache/gio-modules”: No such file or directory
mkdir: cannot create directory ‘/home/ubuntu/snap/chromium/1143/.local’: Permission denied
mkdir: cannot create directory ‘/home/ubuntu/snap/chromium/1143/.config’: Permission denied
ln: failed to create symbolic link ‚/home/ubuntu/snap/chromium/1143/.config/gtk-3.0/settings.ini‘: No such file or directory
mkdir: cannot create directory ‘/home/ubuntu/snap/chromium/1143/.config’: Permission denied
ln: failed to create symbolic link ‚/home/ubuntu/snap/chromium/1143/.config/gtk-3.0/bookmarks‘: No such file or directory
mkdir: cannot create directory ‘/home/ubuntu/snap/chromium/1143/.config’: Permission denied
ln: failed to create symbolic link ‚/home/ubuntu/snap/chromium/1143/.config/gtk-2.0/gtkfilechooser.ini‘: No such file or directory
mkdir: cannot create directory ‘/home/ubuntu/snap/chromium/1143/.config’: Permission denied
ln: failed to create symbolic link ‚/home/ubuntu/snap/chromium/1143/.config/ibus‘: No such file or directory
mkdir: cannot create directory ‘/home/ubuntu/snap/chromium/common/.cache’: Permission denied
ln: target ‚/home/ubuntu/snap/chromium/common/.cache/immodules‘ is not a directory
/snap/chromium/1143/bin/desktop-launch: line 580: /home/ubuntu/snap/chromium/common/.cache/immodules/immodules.cache: No such file or directory
/snap/chromium/1143/bin/desktop-launch: line 591: /home/ubuntu/snap/chromium/1143/.last_revision: Permission denied
Trace/Breakpoint ausgelöst (Speicherabzug geschrieben)

Herrlich nicht wahr? Und wie erkläre ich das meiner Frau, wenn sowas passiert? Nein, geht weg, das kann ich ihr nicht erklären, das führt nur zur Schwierigkeiten.

To be continued….



 

 

 

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